Rheinradtour Tag 3 – Shopping und Freibad

 

Tageskilometer: 19,4km Gesamt: 71km

Endlich Montag… Höchste Zeit, die geleerten Vorräte wieder aufzufüllen. Damit sich das preislich im Rahmen hält, fahren wir bis nach Konstanz – direkt nach der Grenze ist ein großes Einkaufszentrum mit einem Discounter und allem was man sonst noch so braucht. Damit wir nicht überpacken, beschränken wir den Einkauf so, dass alles in Marions Fahrradkorb und einen Rucksack passen muss. Außerdem nutzen wir die Chance, uns mit günstigen Brötchen einzudecken – auch heute früh habe ich wieder am Campingplatz Brötchen zu schweizer Preisen erworben – ein doppeltes und eine Laugenstange: 3,90 EUR. Da ist das Angebot vom Bäcker in Deutschland ja gerade zu paradisisch: 5 Brötchen für 1,60 EUR.

Ganz praktisch ist das angebotene WLAN und die Möglichkeit Handys zu laden. Während Marion ein Geschirrtuch (ein kritischer Artikel, den wir vergessen haben einzupacken) besorgt, lade ich unsere Powerbank zumindest einmal teilweise auf. Beim Einkauf stellen wir dann auch fest, dass ich meinen Geldbeutel wohl am Campingplatz gelassen habe – das macht die Organisation für den Tag ein wenig schwieriger, aber nicht unmöglich.

tmp_31660-IMG_20160808_190238-975909809Bis wir mit dem Shopping fertig sind, ist es Mittag. Höchste Zeit das nächste Ziel anzusteuern: Das Freibad Hörnli, das wir schon mehrfach von außen gesehen haben. Es liegt direkt an der Strecke zwischen Konstanz und Campingplatz. Die Preise sind mit 7 EUR pro Person natürlich wieder auf schweizer Niveau. Allerdings muss man sagen: Es wird auch ordentlich etwas geboten.

Unter anderem gibt es zwei große Wasserrutschen, eine breite, die man mit bis zu vier Personen gleichzeitig rutschen kann, die allerdings wenig Seitenführung bietet – beim ersten Versuch dreht es mich dabei auf halber Strecke bis nach unten und ich lande rückwärts im Becken. Die nächsten Versuche gelingen dann schon besser. Die andere Rutsche bietet einiges mehr an Kurven – nach einem Test nehme ich kurzerhand den Filius auf den Schoß und los gehts. Der findet das klasse, zumindest quietscht er recht vergnügt bis wir im Becken einschlagen.

Wir bleiben recht lange, erst kurz nach sechs am Abend machen wir uns auf die letzten 6km Heimweg. Diesmal gibt es selbstgekochtes vom Gaskocher: Tortelloni mit Tomatensauce.

Rheinradtour Tag 2 – Tagesausflug auf die Insel Mainau

Tageskilometer: 35km Gesamt: 51,5km

tmp_31660-IMG_20160807_144400-370505424Wenn wir schon mal am Bodensee sind, wollten wir auf alle Fälle die Insel Mainau besichtigen. Immerhin ist es mehr als 20 Jahre her, dass ich zum letzten Mal dort war – damals noch mit meinen Eltern. Wie die Zeit vergeht. Da es wenig Sinn macht, die Insel nur “im Vorbeifahren” zu besuchen (wir sind ja keine Japaner), haben wir einen Tag zusätzlich am gleichen Campingplatz eingeplant.

Ganz ohne Wecker wachen wir doch recht zeitig auf – es wird im Zelt einfach sehr viel früher hell als im Schlafzimmer – außerdem macht der Nachwuchs auf seine Bedürfnisse (Hunger!) aufmerksam. Der Bäcker kommt auf den Campingplatz – allerdings auch wieder zu schweizer Preisen – an ein Croissant oder süße Teilchen wage ich gar nicht zu denken – für 6 Brötchen sind am Ende 6 EUR fällig.

Ein wenig umpacken müssen wir noch, aber es fährt sich dann doch deutlich erleichtert – nur mit Anhänger, ohne schwere Packtaschen. Der erste Teil der Strecke ist bereits bekannt, es geht am See entlang wieder nach Konstanz. Dort schieben wir die Fußgängerzone durch die Altstadt und bekommen einen ersten Eindruck des Stadtkerns.

War der Übergang vom schweizer Radwegnetz ins deutsche durch einen Mangel an Schildern gekennzeichnet, so geht es ab der Innenstadt wieder deutlich besser. Bis zur Mainau sind es nur noch sechs Kilometer. Diese führen über die separate Radwegbrücke über den Untersee/Rhein auf die Nordseite an den Überlinger See, den nordwestlichen Ausläufer des Bodensees. An der Universität vorbei überwinden wir den Bergrücken – es geht deutlich bergauf und ich bin echt froh die Taschen nicht am Rad hängen zu haben. Die Abfahrt wird leider etwas abprubt unterbrochen, denn der Wegweiser bedarf einer genaueren Inspektion, um heraus zu finden wo es weiter geht. Immerhin taucht einge Kurven später bereits der nächste auf – noch 1km bis zur Mainau.

tmp_31660-IMG_20160807_121946-1190152042Die Eintrittspreise sind in der Tat happig – 38 EUR für zwei Erwachsene. Immerhin sind Kinder bis 12 Jahre kostenfrei und für den Kinderwagen wird auch keine extra Gebühr erhoben. Über die Brücke gelangen wir auf die Insel, Glen ist von vom Anblick des Wassers und der Fische derart fasziniert, dass wir fast eine Viertelstunde für die 200m benötigen. Kurz darauf darf er sich dann auch richtig austoben – der Spielplatz ist riesengroß und bietet verschiedenste Möglichkeiten. Das Becken des Wasserspielplatzes ist leider noch etwas zu tief für ihn – aber Matschepampe nebendran anrühren ist genauso gut.

Leider ist der Spielplatz so interessant, dass man mit Kindern dort fast nicht mehr weg kommt – auch wenn der Streichelzoo lockt. Nach über zwei Stunden so denkt man könnte der Nachwuchs langsam müde sein vom Toben …. müde ist er vielleicht, aber an Mittagsschlaf im Kinderwagen ist nicht zu denken – stattdessen gewaltiger Protest. So schieben wir ihn etwas quengelig über die Insel, nach einigen Minuten hat er sich dann auch wieder beruhigt. So geht es vorbei an der Wassertreppe, dem Bodensee-Relief in Blumen und der Blumenuhr. Am Anleger nach Meersburg gönnen wir uns noch ein Eis. Derart gestärkt erklimmen wir den höher gelegenen Teil der Insel mit dem Schloss und dem Schwedenturm. Durch das Geschaukel schläft unser Kleiner dann auch ein und wacht erst wieder auf, als wir kurz vor dem Ausgang sind.

IMG_20160807_190040Heimwärts geht es wie wir gekommen sind – der Anstieg in der Universität verlangt ganz ordentlich Kondition, zumal man kaum Schwung holen kann, um ihn zu bewältigen. Dafür geht es nach Konstanz hinein fast nur bergab. Abendessen gibt es diesmal beim Griechen Taverna Pan in der Konstanzer Altstadt. Deutlich günstiger als am Vortag.

Es wird bereits dämmrig als wir wieder am Campingplatz ankommen.

Rheinradtour Tag 1 – Anreise

Tageskilometer: 16,4 km gesamt 16,4km

Endlich Urlaub, der erste große Sommerurlaub mit Nachwuchs. Als Ziel haben wir uns den Rheinradweg heraus gesucht. In den vergangenen Monaten haben wir reichlich Ausrüstung beschafft und viele Radtouren gemacht, um zu wissen was wir mitnehmen müssen, sollten und können.

Heutetmp_31660-IMG_20160806_1113171704220134 also der große Tag, die Vorzeichen standen recht gut: Bereits am Vortag haben wir alles gepackt und ich habe sogar kurzfristig noch den fehlenden “Haifischzahn” für meine Radtasche besorgen können. Kleines Manko: Marions Fahrrad hatte auf dem Hinterrad seit der letzten Tour etwas Luft verloren. Nach einmal Aufpumpen war aber kein akuter Druckverlust feststellbar.

Am Morgen dann die Erkenntnis: Da müssen wir wohl doch flicken… Aber es wird doch hoffentlich für die Tagestour reichen ggf. mit zwischenzeitlich einmal aufpumpen. Dennoch führt der Weg dann erstmal zum Radladen, einen weiteren Schlauch für alle Fälle einkaufen. Bis zum Bahnhof besteht dann Gewissheit: Das mit dem Aufpumpen klappt wohl nicht. Noch dazu müssen wir feststellen, dass die eingekaufte Notfallpumpe nicht zu den französischen Ventilen passt. Noch 20 Minuten bis zur Abfahrt. Ich lege also eine kleine Sprinteinheit hin – ohne Anhänger aber mit Gepäck – kurz nach Hause, in den Keller, passende Pumpe schnappen und wieder an den Bahnhof – die Sprintwertung des Tages ist mir sicher.

Einsteigen in den Zug geht recht gut, die Stufe ist vergleichsweise niedrig, aber mit Radanhänger ist das immer noch eine Herausforderung zusätzlich. Aber es gibt immer freundliche Mitreisende, die einen unterstützen. Das Radabteil ist danach gut gefüllt. Die erste Etappe führt uns bis Karlsruhe. Wir unterhalten uns mit einem Ehepaar, das ebenfalls auf eine Tour startet: Neckarradweg. In Karlsruhe gelingt der Gleiswechsel mit etwas Mühen in Etappen – es passt immer nur ein Rad oder der Anhänger in den Aufzug – durch die Unterführung schiebe ich in einer Hand das Rad und mit der anderen den Kinderwagen/Anhänger.

tmp_31660-IMG_20160806_1332591421857071Im Zug bis Konstanz haben wir dann ein größeres Abteil, allerdings ist es zu Beginn noch recht voll. Ab Baden-Baden wird es leerer – ich entschließe mich dazu, die Chance zur Radrepartur zu nutzen. Ergebnis: Gut, dass wir einen Schlauch gekauft haben, denn die Verklebung des Ventils ist hinüber – da hilft auch kein Flicken mehr. Man braucht übrigens genau die Fahrtzeit von Baden-Baden bis Achern, um eine derartige Panne zu beheben. Reparatur unter erschwerten Bedingungen nennt man das. Zusätzlich fixe ich noch Marions Sattel, der sich beim Tragen begonnen hatte in Einzelteile zu zerlegen.

Immerhin haben wir etwas Belustigung für den Nachwuchs, es steigt eine weitere Mutter mit etwa gleichaltrigem Nachwuchs zu – Glen hat also einen Spielkameraden. Was natürlich die Idee des Mittagsschlafs ad absurdum führt. Glen schläft zwar kurz ein, aber er lässt sich nicht in den Kinderwagen legen.

Ab Radolfzell sehen wir das erste Mal den Bodensee vom Zug aus. Bis Konstanz ist es nun nich mehr weit. Dort herscht am Bahnhof erstmal Chaos und Ratlosigkeit – ein freundlicher Bahnmitarbeiter weist uns den Weg zum ebenerdigen Übergang. Dort müssen wir allerdings erstmal warten und wegen Gleisarbeiten ist der Übergang nur bis zum ersten Gleis nutzbar – die Mitarbeiter der Baufirma helfen uns beim Tragen.

Wir quälen uns erst mal durch den Stadtverkehr und sind dann doch recht bald schon auf schweizer Gemarkung. Dort wartet die nächste Geduldsprobe: Ein Bahnübergang, der gefühlt Ewigkeiten geschlossen ist. Danach stehen nur noch 8km auf dem Programm – entlang des Bodensees geht es in Richtung Ruderbaum, dort haben wir einen Campingplatz gefunden.

Dastmp_31660-IMG_20160806_2018311865119769 Abendessen machen wir in einem kleinen Restaurant am See, in direkter Nähe zum Campingplatz, zu schweizer Preisen: Fast 50 EUR für zweimal Bratwurst mit Pommes und eine Portion Pommes für den Kleinen.

Ziemlich fertig fallen wirs in Bett.